Begonnen hat alles mit der Autorennbahn, die er als Kind nie bekommen und die er als junger Vater seinem Sohn geschenkt hat. Rund um das Carrera-Spielzeug begann Thomas König seine ersten Objekte zu sammeln. Danach folgten Blechspielzeug, Teddybären, Steifftiere und in Folge wurde alles gesammelt, was gefallen hat: Bronzefiguren, Ballspenden, militärische Gegenstände.
Ein Beitrag von Sabine Gstöttner in ESSLING Nr. 10 - ein stadtteilmagazin (Sommer 24, S. 14-15)
Dabei kam und ging die Leidenschaft für ein Objekt. Bei einigem ist Thomas König geblieben, andere Sammelobjekte hat er wieder aufgegeben und weitergegeben. 2007 wurde dieses ausgeprägte Hobby zum Beruf: Thomas König gründete Vienna Antique und machte sich als Altwarenhändler selbständig. Die Sammelleidenschaft wurde zum zweiten Standbein. In den Anfängen bestand Vienna Antique als online-shop, mit Firmensitz und Lager in Essling, seit 2022 gibt es das Geschäftslokal in der Konstanziagasse 45. Hier kann man zu den Öffnungszeiten und nach telefonischer Vereinbarung in alte Zeiten eintauchen und unter Dingen aus früherer Zeit stöbern. Da gibt es Figuren aus Holz, Porzellan oder Bronze, Uhren, militärische Gegenstände, altes Spielzeug und vieles mehr. Viele betreten den Laden aber nicht, um etwas zu kaufen, sondern zu verkaufen. Die Kundinnen von Thomas König sind bunt gemischt. „Zu mir kommen Menschen von A bis Z. Ich habe mit Sammlern zu tun, die nach einem bestimmten Objekt suchen, aber auch mit Händlerinnen. Auch Sammler oder deren Erben, die eine Sammlung weitergeben wollen, kommen zu mir“, so König. Vienna Antique hat auch eine Stammkundschaft, die immer wieder kommt. Gesammelt wird alles, wozu man einen Bezug hat. Thomas König erinnert sich an eine Bierdosensammlung, die aus 3500 Dosen bestand. Oder eine unendlich große Sammlung an Fingerhüten. „Es gibt nichts, was nicht gesammelt wird. Manchmal erkennt man nicht, dass die Leute so ein ausgefallenes Interesse haben. Das ist spannend und macht auch den Reiz des Sammelns aus“, meint König. Meist kommt die Sammlerleidenschaft erst in älteren Jahren. Die junge Generation hat kaum Platz und auch keine Zeit, zu sammeln. Gesammelt wird meist erst, wenn die Familiengründung abgeschlossen, die Wohnung eingerichtet und genug Geld für die Sammlerstücke über ist. Sammlungen von den Großeltern oder Eltern, die in die Verlassenschaft gehen, sind für die nachkommende Generation von geringer Bedeutung. Schließlich haben Sammlungen oft einen individuellen Wert, der sich nicht mit Geld ausdrücken lässt. In Sammlungen steckt ein hoher persönlicher Wert, der sich durch die vielen Stunden, die investiert wurden, oder persönliche Geschichten, die man mit den einzelnen Stücken verbindet, ergibt. Wenn die Erben keinen emotionalen Bezug zu einer Sammlung haben, hat die Sammlung auch keinen Wert. Im besten Fall wird aus einer Sammlung ein Stück behalten, als Erinnerung an die verstorbene Person.Gesammelt wird, wozu man einen Bezug hat. Die jetzige Generation sammelt etwa Star Wars-Figuren, Actionfiguren und Videospiele.
Was macht den Reiz des Sammelns aus?
Thomas König findet es reizvoll, eine Leidenschaft zu teilen. Durch sein Hobby und dann den Beruf als Altwarenhändler hat Thomas König verschiedenste Sammler mit unterschiedlichen Zugängen zum Sammeln kennengelernt. Es ist eine schöne Erfahrung, Leute kennenzulernen und sich über Sammelobjekte und Sammlungen auszutauschen. Über seinen Schreibtisch wurden schon viele Gegenstände weitergegeben, die alle ihren Reiz hatten. Ein ganz spezielles Sammlerobjekt, das er besonders gerne gekauft bzw. weitergekauft hat, gibt es nicht. Schließlich sind die Sammelgebiete so vielfältig, dass jedes Gebiet besondere Stücke aufweist.
Was bietet Vienna Antique?
Thomas König handelt mit allem, was gefällt, quer durch die Bank: Porzellan, Silbergegenstände, Goldschmuck, Münzen und vieles mehr. Seine aktuelle Leidenschaft sind Armbanduhren, militärische Gegenstände und altes Spielzeug. „Manches behalte ich, nach einer Zeit gibt man es weiter“, lediglich an Möbelstücken hat Thomas König kein Interesse.
Wichtig bei jedem Ankauf ist die Kontrolle, ob die Ware unbeschädigt ist. Oft merkt die Kundin nicht, dass die Ware beschädigt ist. Erst beim genauen Hinsehen zeigt sich ein kleiner Riss im Porzellan oder eine abgeschlagene Stelle. In einem zweiten Schritt lotet Thomas König aus, ob auf dem Markt Interesse besteht bzw. er eine „Idee“ zu dem Objekt hat. „Gekauft wird, wenn es mir selbst gefällt und ich eine Idee dazu habe.“ Danach wird der Preis verhandelt. Wesentlich: Vienna Antique nimmt keine Ware in Kommission. Bezahlt wird in Bar und das sofort. Die Begutachtung der Ware erfolgt entweder im Geschäft in der Konstanziagasse oder vor Ort. Die Begutachtung erfolgt immer kostenfrei. Auch eine Kontaktaufnahme telefonisch, per Whats-App oder eine Anfrage per Mail sind möglich und wird stets prompt beantwortet. „Kontaktieren Sie mich jederzeit, wenn Sie etwas wissen oder verkaufen wollen. Wir antworten rasch und unverbindlich“, meint König.
Ein Geschäftszweig ist die Auflösung von Verlassenschaften. Dabei begutachtet Vienna Antique die Verlassenschaft und bewertet diese. Die Auflösung erfolgt dann je nach „antiquarischem“ Wert: gegen Bezahlung, kostenfrei oder gegen Auftrag.
Restauriert Vienna Antique auch?
Die Restauration von beschädigten Ankäufen übernimmt Vienna Antique nur selten. Für Bronze und für Porzellan greift das Unternehmen auf erfahrene Restaurateure zurück. Thomas König zieht es jedoch vor, seinen Kundinnen den Kontakt weiterzugeben und die Reparatur der Objekte in der Verantwortung seiner Kunden zu lassen. Schließlich hat jede andere Vorstellungen und Qualitätsansprüche an eine Restauration.
Der Tipp vom Profi
Besonders im Altwarenhandel ist es wichtig, darauf zu achten, wer die Geschäftspartner sind. Seinen Kundinnen rät Thomas König Sammlerstücke nur gegen Bargeld zu verkaufen und sich nicht auf einen Handel in Kommission einzulassen. Für Begutachtungen in der eigenen Wohnung sollte vorab die Seriosität des Unternehmens hinterfragt werden: Homepage – Impressum – Ansprechperson – Firmensitz.
Vienna Antique
Konstanziagasse 45, 1220 Wien
+43 (0)699 197 46 948
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