Ein Schwerpunkt im Bildungsgrätzl Essling
Ein Beitrag in ESSLING Nr. 8 - ein stadtteilmagazin (S. 26)
"Wir wollen die junge Generation optimal auf ihrem Bildungsweg begleiten", so Ilse Pfeiffer, Direktorin der GTVS Kirschenallee. Dazu gehört die gute Zusammenarbeit aller Bildungsinstitutionen untereinander, aber auch mit den Menschen im Grätzl, damit die Kinder vom lokalen Wissen profitieren können. Zum anderen sollen fußläufige Ausflugsziele für Kindergartengruppen und Klassen geschaffen werden, damit sie den Stadtteil besser kennenlernen und viel von und im Grätzl lernen können.Wie die Schüler im BG BRG Simonsgasse begleitet werden und welche Rolle das Familienpuzzle für die Bildung im Grätzl hat, erfahren wir in den beiden folgenden Beiträgen.
Ausgebildet um Streit zu schlichten!
Text: Maria Schiffert, Lehrerin am BG BRG Simonsgasse
Streit ist lästig, kommt aber überall vor. Besonders in der Schule, einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche aufeinandertreffen, die oft sehr unterschiedlich sind. Damit aus einem Streit kein großer Konflikt wird, gibt es am BG BRG Simonsgasse Peer-Mediatoren, die bei Konflikten helfen. Dazu werden die Schülerinnen der Oberstufe in einer unverbindlichen Übung zu Peer-Mediatoren ausgebildet. Die Schüler lernen, andere in Streitsituationen bei der Findung von Lösungen zu unterstützen. Bei der Mediation halten sich die Peers an einen genauen Ablauf, sind allparteilich und natürlich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung nach dem Win-Win-Prin-zip soll erreicht werden. Die freiwilligen Mediationen finden in einem eigens dafür vorgesehenen Raum statt. Neben der Ausbildung in der Schule im Umfang von zwei Wochenstunden besuchen die Peers regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im Stadtschulrat. Die Vermittlung durch andere Schüler bei Problemen wird oft von den Betroffenen besser angenommen, als das Eingreifen von Erwachsenen. Toleranz und Verständnis füreinander werden gefördert. In diesem Sinne unterstützt die Peer-Mediation ein freundliches Miteinander an der Schule und wirkt sich auch positiv auf das Grätzl aus.
Das Grätzl wird Schule
Text: Nicole Sterrer (Familienpuzzle, www.familienpuzzle.at), Nadine Doblander (Tagesmutter, www.nadine-tagesmutter1220.at)
Damit die Kinder bereits in jungen Jahren den Austausch mit anderen lernen und vom Wissen profitieren, welches das Grätzl für sie bereithält, arbeiten die Tagesmütter Nicole und Nadine eng zusammen und gehen viel hinaus mit ihren Kindern. Dafür haben sie in den letzten Jahren verschiedene Formate entwickelt, die sie gemeinsam umsetzen.
Outdoortage: Einmal in der Woche verbringen die beiden Kindergruppen den Vormittag bei (fast) jedem Wetter im Freien. Esslinger Familien, Omas und Opas sind eingeladen, sich mit ihren Kindern anzuschließen.
Esslinger Laternenfest: 2022 fand erstmals das Laternenfest im Jazz Park statt. Am Programm standen eine Kinderlesung zur St. Martinsgeschichte, Kipferl teilen, ein gemeinsamer Laternenumzug mit anschließendem Ausklang bei Punsch und Brötchen vom Kulturstadl. Eine Wiederholung für 2023 ist geplant.
Generationentreff Jung und Alt: Um einen generationenübergreifenden Austausch anzubieten, wird das Tagesmütterteam regelmäßig die Plauderbank im Generationen-Aktiv Park in der Colerusgasse 31 besuchen.
Was ist das Familienpuzzle?
"Jeder Mensch ist etwas Besonderes und gleichzeitig Teil von etwas Größerem, einem wertvollen Ganzen. Der Familie, dem Freundeskreis, der Nachbarschaft. Wir sind alle einzigartig, aber niemand soll alleine sein", so Nicole Sterrer. Für diese schöne Vision hat sie in Essling den Spielraum Familienpuzzle eröffnet. Dieser ist Treffpunkt für Alt und Jung, an dem jeder von jedem lernen kann. Er bietet ein vielfältiges Angebot für Familien – von der Spielgruppe, die Bewegte Spielzeit über Entspannungs- und Kreativ-Workshops für Kinder. Er ist aber auch Ort für Treffen, Kurse, Feiern, Vorträge und Raum für Austausch, Diskussionsrunden, Bildung, Gemeinschaft, Spiel und Spaß, Kreativität und etwas in der Gemeinschaft erschaffen. Für alle Generationen.
Michaela Mainer
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