Ein Gespräch mit Direktorin Ilse Pfeiffer und Pädagogin Beatrix Kusztrich (GTVS Kirschenallee) und Kathrin Weissenbacher und Ivan Zivko (provisorische Leiterin und Administrator BG-BRG Simonsgasse) über ihre Beweggründe und Erwartungen zum Bildungsgrätzl.
Was motiviert euch, in Essling ein Bildungsgrätzl entstehen zu lassen?
Ilse Pfeiffer: Bereits seit vielen Jahren gibt es eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Kindergartenleiterinnen in Essling und der Schulleitung der GTVS Kirschenallee. Wir möchten nun die Vernetzung nicht nur auf andere Bildungsinstitutionen ausweiten und den Austausch zwischen den Pädagogen stärken, sondern streben auch eine Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern an. Die GTVS Kirschenallee ist immer wieder an außerschulischen Projekten beteiligt. Da diese oft am Engagement von Einzelpersonen hängen, verlaufen sie meist im Sand. Durch das Bildungsgrätzl hoffen wir auf dauerhafte Projekte, die allen Beteiligten zugutekommen und neue Freundschaften entstehen lassen. Mit dem Bildungsgrätzl möchten wir aber auch die Stärken und Besonderheiten unseres Schulstandorts nach außen tragen.
Kathrin Weissenbacher: Als Schule ist es uns wichtig, unsere Visionen und unsere Anregungen im Stadtteil Essling proaktiv einzubringen. Um uns noch besser vernetzen und unsere Kräfte und Kompetenzen bündeln zu können, reifte die Idee, eine übergeordnete Struktur dafür zu schaffen. Mit dem Bildungsgrätzl Essling ist es uns möglich, unsere Arbeit sichtbarer zu machen und den Esslingerinnen und Esslingern vom Kindergarten bis zur Matura alle Möglichkeiten aufzuzeigen.
Welche Rolle seht Ihr für die GTVS Kirschenallee und das BG-BRG Simonsgasse im Bildungsgrätzl?
Beatrix Kusztrich: Die GTVS Kirschenallee ist einerseits Bindeglied zu den Kindergärten und anderer-seits zu weiterführenden Schulen, insbesondere zum BG-BRG Simonsgasse. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, den Übergang von einer in die nächste Bildungsinstitution für Kinder zu erleichtern und gleitend zu gestalten – etwa durch regelmäßige Besuche der Kinder im letzten Kindergartenjahr in der Volksschule, durch Besuchstage der Kinder der vierten Klasse in der Simonsgasse. Auch gemeinsame Projekte, bei denen die Kinder einen Einblick in das Schulleben der jeweiligen Schule gewinnen können, sind denkbar.
Ivan Zivko: Wir sehen es als unsere Aufgabe, die jungen Menschen, die uns anvertraut werden, best-möglich auf Leben, Studium und die Anforderungen der Berufswelt vorzubereiten. Mit der Nahtstellenarbeit in den ersten Klassen, dem Lerncoaching und der Berufsorientierung sind wir einerseits das Bindeglied zu den Volksschulen und fungieren andererseits als Ansprechpartner für die Ausbildungsbetriebe. Mit unserer Berufsorientierung wollen wir den Jugend-lichen möglichst alle Bildungs- und Betätigungsfelder präsentieren, sodass sie eine gute und fundierte Entscheidung für ihr weiteres Leben treffen können. In der Oberstufe bereiten wir die jungen Erwachsenen mit unserem naturwissenschaftlichen Zweig und viel Technologieeinsatz auf Matura und Studium vor und geben ihnen die Möglichkeit, ihre schulische Laufbahn im Grätzl mit der AHS-Matura abzuschließen.
Was erhofft Ihr euch vom Bildungsgrätzl?
Kathrin Weissenbacher: Eine gute Zusammenarbeit mit den umliegenden Bildungseinrichtungen und Ausbildungsstätten steht für uns im Mittelpunkt. Wir freuen uns auf gemeinsame Projekte, um Synergieeffekte nutzen und näher zusammenwachsen zu können.Ilse Pfeiffer: Auch wir erhoffen uns Synergieeffek-te durch die verstärkte Zusammenarbeit und den informellen Ideenaustausch mit anderen Bildungsinstitutionen, aber eben auch mit außerschulischen Projektpartnern. Ideen, die bereits anderorts verwirk-licht werden, könnten gemeinsam aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Durch regelmäßig stattfin-dende Projekte lernen die Kinder nicht nur ihr Grätzl, sondern auch dessen Menschen besser kennen. Die aktive Mitgestaltung und Teilnahme an Projekten er-möglicht es ihnen auch, sich selbst als Teil des Grätzls zu erleben. Ivan Zivko: Vernetzung ist ebenso wie ständige Fortbildung und Reflexion unerlässlich, um die Bildungs-einrichtungen und damit auch die Schüler fit für die Anforderungen der Arbeitswelt zu machen. Die Pädagoginnen leisten hier einen wertvollen Beitrag. Das wollen wir auch nach außen hin sichtbar machen!
Vielen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview wurde zuerst in ESSLING Nr. 7 - ein stadtteilmagazin (S.26) in der Rubrik BILDUNG IN ESSLING im "Heft im Heft"veröffentlicht.
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Michaela Mainer
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