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20.06.2022

Wenn Architektur verbindet

Ein Beitrag von Susan Kraupp, Uli Machold & Jutta Wörtl-Gössler, erschienen in ESSLING Nr. 6 - ein stadtteilmagazin (sommer 22, S. 20-21)

Die "Assemblage Niklas Eslarn": ein Pilotprojekt zur Integration von Menschen vieler Heimaten in Essling

Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen entwickeln gemeinsam ihr Bauprojekt für interkulturelles, gemeinsames Wohnen. Die Diversität bereichert, verlangt aber auch nach klaren Strukturen und Abläufen. Soziale Nachhaltigkeit steht deshalb bei der Baugruppe Assemblage im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Alle Beteiligten sollen eingebunden sein und die Möglichkeiten zur Mitbestimmung nutzen können.

Gemeinschaft

Während der Planungs- und Bauphase trifft die Baugruppe gemeinsam Entscheidungen: Auswahl der Wohnung, Platz für den Gemeinschaftsgarten und Grillfeste, Nutzung von Gemeinschaftsflächen etc. Der angeleitete Selbstbau lädt alle Mitglieder ein, Hand anzulegen. Gemeinschaftliche Erinnerungen bilden das Fundament für gutes Zusammenleben. Zusätzlich unterstützen die Architektinnen mit Künstlern wie Clegg&Guttman und Gelitin Integration im von Kunst im Öffentlichen Raum (www.koer.or.at) geförderten Kunstprojekt „Assemblage familiar“ und schaffen Verbindung zur Nachbarschaft.

Nachbarschaft

Die Baugruppe bringt Leben in das Wohnquartier, sie wirkt positiv auf ein vielfältiges und sozial nachhaltiges Miteinander. Die rundum angelegte Spielstraße lädt die Umgebung ein, erste Kontakte werden die Kinder knüpfen. Der Verein Speisen ohne Grenzen setzt dabei auf Gastfreundschaft und kocht mit unterschiedlichen kulinarischen Hintergründen. Eine grüne Achse verbindet diagonal die Cankarstraße mit der Niklas-Eslarn-Straße und bietet einen intimeren Raum zur Begegnung der Baugruppe.

Architektur

Die Baugruppe als moderne Wohn-form findet in dieser Anlage eine architektonische Form. Kooperation anstelle von Konkurrenz. Dem skulp-turalen Massivbau steht der schlichte, dafür ökologische Holzbau gegen-über. Dadurch werden die Qualitäten verstärkt.Das Projekt bettet sich mit sieben Baukörpern in die kleinstrukturierte Wohngegend. Die vier Baukörper vom Büro SK Stadtplanung und Architektur (www.skstadtplanung.at) im Sü-den und Osten nehmen die Größen der dahinterliegenden bestehenden Doppelhäuser auf und wandeln diese spielerisch durch Verdrehungen in skulpturale Strukturen um. Die pragmatischen Holzbauten im Norden und Westen vom Büro RfM Räume für Menschen_Architektur (www.rfm-architektur.at) geben dem Ensemble ein Rückgrat, das den Raum fasst und Ruhe in die Anlage bringt. Ein vorgelagertes Raumregal schafft unterschiedliche Privatheit. Modulare Wohnungsty-pologien reagieren auf sich ändernde Nutzungsanforderungen. Im über Smart City geförderten Projekt „Niklas goes Nature“ wird die Außenwand der Holzbauten zu 100 Prozent nachhaltig. Strohballendämmung bildet den Grund für Lehmputz, der aus Aushub gewonnen und in Workshops aufgebracht werden soll. In der Mitte treffen beide Architekturen aufeinander. Das Gemeinschaftshaus bildet das Zentrum der dörflichen Struktur. Der urbane Platz davor bietet mit seinen Teppichinseln Verweilplätze zur Kommunikation und Entspannung an, ist vom umliegenden Straßenraum gut einsehbar und einladend ausgestaltet zur Begegnung mit der Nachbarschaft.

Eckdaten zum Projekt

Ort: Niklas-Eslarn-Straße 13, 1220 Wien

Hard Facts: 31 geförderte Mietwohnungen – davon 16 Smart-Wohnungen mit Superförderung, Gästewohnungen, Integrationsstart-wohnungen, Gemeinschaftshaus, Lokal „Speisen ohne Grenzen“

Projektteam

Architektur: RfM Räume für Menschen_Architektur

SK Stadtplanung und Architektur

https://rfm-architektur.at/assemblage/

Freiraumplanung: Idealice Lanschaftsplanungsbüro

Soziologie: Projektbüro XO OG

Bauträger und Anmeldung:

Bauträger Gartenheim Gemeinnützige Familienhäuser Bau- und Wohnungsgen reg.Gen.mbH

Adam Betz-Gasse 25A, 1220 Wien I +43 1 7744304

Weitere Bilder:

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Die Baugruppe plant gemeinsam das Wohnprojekt (Fotos: Baugruppe)

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Bereits in der Planungsphase gibt es viele Gelegenheiten, Zeit mit den Nachbarinnen zu verbringen und einander kennenzulernen.

Autorin: Susan Kraupp, Uli Machold, Jutta Wörtl-Gössler


Tagged: Stadtteilmagazin |

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