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13.06.2022

Selfcare im (Home)Office: Gesundes Sitzen

Bildschirmarbeit – die unterschätzte Gefahr

In der Blogserie "Gut zu wissen" teilen die UnternehmerInnen des Netzwerks Gesundes Essling ihren Erfahrungsschatz und lassen dich an ihrer Expertise teilhaben. Im Jahr 2022 steht dabei natürlich auch das Thema SELFCARE (Selbstfürsorge) im Mittelpunkt. Erfahre, wie du Kraft und Energie tanken und Selbstfürsorge in deinem Alltag verankern kannst - heute mit einem Beitrag von Fitnesstrainer Gerhard Eder.

Bildschirmarbeit, verbunden mit langem Sitzen vor dem PC oder Laptop kann im menschlichen Körper eine Vielzahl von Erkrankungen auslösen. Neben Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen zählen Muskel- und Skeletterkrankungen hierbei zu den häufigsten

Beschwerden. Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) zählen zu den häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwerden. Allein in Österreich waren MSE 2019 für 13% der Krankenstände und 20% der krankheitsbedingten Fehlzeiten verantwortlich.Bei der Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen 2015 gaben 60% der Befragten an, an MSE gelitten zu haben oder zu leiden. Die EU-OSHA, die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat 2020-2022 die Prävention von MSE als Schwerpunkt gesetzt. Bildschirmarbeit und ihre negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körpersind ein großer Teil dieser Kampagne. Von diesem Schwerpunkt abgeleitet haben auch die Arbeiterkammer, Arbeitsinspektion und AUVA ihrerseits Schwerpunktaktionen zum Thema MSE durchgeführt. Die Gefahr durch eine falsche Lastenhandhabung an MSE zu erkranken ist mittlerweile in vielen Köpfen präsent. Das einfaches Sitzen ebenfalls ein sehr großes Risiko für eine MSE darstellt, war bis vor ein paar Jahren eher wenig bekannt.

Für den menschlichen Körper ist langes Sitzen vor dem Bildschirm also alles andere als gesund. Um ihn vor den negativen Auswirkungen zu schützen, bedarf es einer umfassenden Präventionsstrategie. Diese muss einerseits die negativen Auswirkungen des Sitzens minimieren, andererseits muss dem Bewegungsmangel bekämpft werden. Ein höhenverstellbarer Tisch allein, ist also keine ausreichende Prävention, aber zumindest ein guter Anfang. Eine Büroausstattung mit einem Tisch an dem man im Sitzen als auch im Stehen arbeiten kann und einem individuell anpassbaren Bürostuhl wirkt sich bei richtigem Gebrauch positiv auf den Bewegungsapparat aus. Wichtig dabei ist aber die korrekte Einstellung des Tisch-Stuhl-Systems wie auch des Bildschirms. Stehen keine Stehtische zur Verfügung, ist die korrekte Einstellung der Sitzposition besonders wichtig. Eine Anleitung für die Einstellung findet man in dem in Kürze erscheinenden digitalen Folder zu Büroarbeitsplätzen der Arbeitsinspektion. Ebenso wichtig ist es, Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren, ohne die Arbeitsabläufe zu stören. So kann man beispielsweise Besprechungen im Stehen oder im Gehen abhalten. Telefonate können mit Headsets im Gehen geführt werden.

Die derzeitige Corona-Pandemie hat die Verbreitung von Homeoffice bei Bildschirmarbeitsplätzen beschleunigt und zu einer Vielzahl an Problemen mit MSE geführt. Vor allem wenn auf Grund von Platzmangel der Esstisch und ein Küchenstuhl als neuer Bildschirmarbeitsplatz dienen mussten. Oftmals wurden die Arbeitnehmerinnen mit Laptops ausgerüstet. Ohne einer externen Tastatur und Maus sind diese nicht ergonomisch für längere Arbeiten bedienbar. Dazu kommt, dass die fix integrierten Bildschirme viel zu niedrig positioniert sind. Dies führt langfristig zu Beschwerden in der Halswirbelsäule. Hier kann ein Laptophalter Abhilfe schaffen. Aus Karton ist so ein Laptophalter schnell als DIY-Projekt zusammengebaut.

Egal ob im Homeoffice oder im Büro, wichtig ist es bei der Bildschirmarbeit regelmäßig Pausen zu machen. Idealerweise kann man die für die Augen gedachte Bildschirmpause auch für etwas Bewegung nutzen. Während der Bildschirmarbeit sollte man ca. 3-4x pro Stunde seine Haltung wechseln. Ideal sind 50% Sitzen, 25% Stehen, und 25% Bewegung. So kann man die negativen Auswirkungen des Sitzens minimieren. Um dem Bewegungsmangel zu begegnen, ist es sinnvoll Wege zu Fuß zurückzulegen und Rolltreppen sowie Aufzüge zu meiden. Auch Sitzen so oft wie möglich durch Stehen zu ersetzen, wirkt positiv, da stehen die dreifache Energiemenge verbraucht. Generell sollte zum Ausgleich zum Sitzen so viel Bewegung wie möglich gemacht werden. Der Kalorienverbrauch, der durch nicht-sportliche Aktivität erzielt wird, wirkt sich positiv auf den Körper aus. 10000-15000 Schritte pro Tag sind eine sinnvolle Zielvorgabe.

Zum Autor: 

Gerhard Eder, Fit mit Rix, ist staatlich geprüfter Trainer für allgemeine Körperausbildung, Radsportinstruktor mit Schwerpunkt Straßenradsport und zertifizierter Spartan Race SGX-Coach. Fit mit Rix bietet Leistungsdiagnostiken mittels Laktatauswertung oder Spiroergometrie, Laufstilanalysen und Trainingsplanung für Ausdauersportarten sowie Obstacle Course Racing an.

Kontakt: +43 660 633 65 86 I office@fitmitrix.at I www.fitmitrix.at


Quellenangaben:
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Eurofund Europäische Erhebung über die Arbeitsbedingungen 2015, https://www.eurofound.europa.eu/de/surveys/european-working-conditions-surveys/sixth-european-working-conditions-survey-2015
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Dr. Starrett, K. (2018): Sitzen ist das neue Rauchen. Das Trainingsprogramm, um Haltungsschäden vorzubeugen und unsere natürliche Mobilität zurückzugewinnen.Riva. München.
Thömmes, F. (2017): Wer länger sitzt, ist früher tot. Das Erste-Hilfe-Programm für Vielsitzer gegen Haltungsschäden und Schmerzen. Riva. München
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Trainer. Das Fachmagazin für Fitnessprofis. Ausgabe 2/2021: Der NEAT-Wert. Abnehmen ohne Sport? bodyLIFE Medien GmbH, Ettlingen
Autor: Gerhard Eder


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