Ein Beitrag von Christian Drastil, erschienen in ESSLING Nr. 6 - ein stadtteilmagazin (sommer 22, S. 30)
Spannende Zeiten in der Kirschenallee: Enerseits kickt der SV Essling um den Einzug in die zweite Landesliga, ist Ende April Zweiter in der Oberliga B, hat aber am 12. Juni noch ein Heimspiel gegen den Leader Maccabi Wien. Außerhalb des Sportlichen kämpft man mit den rasant gestiegenen Energiekosten. Christian Friedl, Obmann-Stellvertreter des SV Essling, spricht jedenfalls von einem gesunden Verein mit 14 Nachwuchsteams, alle mit Trainer und Co-Trainer, sowie Kampf- und Reservemannschaft. „Bei uns trainieren 240 Kinder, rechnet man Eltern, Spieler und Trainer dazu, sind wir 500, fast ein Unternehmen." Derzeit gibt es kaum Kapazitäten, weitere Kinder aufzunehmen. Anfragen per Telefon oder Anfragebogen könne man aber jederzeit. Sämtliche Infos findet man auf svessling.at. Was übrigens noch fehlt, ist ein Mädchen- oder Frauenteam: „Dafür haben wir leider einen Trainingsplatz und zwei Kabinen zu wenig.“
Flirten mit den Großen
Bereits 1931 (90-Jahre-Feier fiel wegen Corona aus) ist der Verein gegründet worden und so leiten sich auch jene 31 Euro her, mit denen man stimmberechtigtes Mitglied werden kann, siehe Homepage. Einen Fanshop gibt es ebenfalls. Sportlich sind natürlich auch die Derbys gegen die in der gleichen Liga spielenden Asperner, die man in der Tabelle heuer deutlich hinter sich lassen konnte, stets ein Highlight. Und der SV flirtet auch mit großen Namen: „Die Wiener Austria ist Partner, wir dürfen einmal wöchentlich die Austria-Fußballschule veranstalten, die von Austria-Nachwuchstrainern geleitet wird“, sagt Friedl. „Der Dank geht an eine Spielermama und einen Trainer.“ Und wieviele Zuschauer hat der SV? Nun, in der Pandemie gab es die Beschränkung von 100 („da kamen 97 bis 99“) und vor Corona war im Wiener Liga-Cup noch die Vienna zu Gast, was 450 Fans angelockt hat.
Bist Du deppert!
Das ist der Name einer Puls4-Sendung und da war der SV einmal unfreiwilliger Hauptdarsteller, weil ein Anrainer keine dem SV zuordenbare Fußbälle auf seinem Grundstück haben wollte, was Gerichte dazu bewegte, dass Fußballspiele nicht mehr quer ausgetragen werden durften. „Das hat dem Verein finanziell schwer geschadet“, so Friedl, der aktuell "sehr nervös" auf die Energiepreise blickt: Flutlicht, Kabinentrakt-Heizung, Warmwasser und Gas sorgen für Furcht vor den kommenden Abrechnungen. „Ich hoffe, dass es da Unterstützung gibt“. Bedanken müsse man sich freilich bei allen, die im Verein mithelfen. Im Juli ist übrigens komplett geschlossen – eine Auszeit für den Rasen. Dann wird die Infrastruktur wieder hergestellt, eine Woche ist ein Fußballcamp zu Gast. „Leider beginnt die Meisterschaft erst im September.“ Es fehlen Testspielgegner, weil die Nachbarn aus Niederösterreich viel früher starten. Spielplan gibt es noch keinen, denn: „Vielleicht steigen wir ja noch auf“.
Weitere Bilder:
Tagged: Stadtteilmagazin |