Klemens Bottig in ESSLING Nr. 5 - Treffpunkt Essling - Mittendrin und doch Daheim!

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Die Idee zur Neugestaltung des Kirchenvorplatzes war, den Platz für Veranstaltungen nutzbar zu machen. (Fotos: Leya Hempel)

02.12.2021

Klemens Bottig in ESSLING Nr. 5

Die Kirche Essling. Ein Ort für Gutes und Schönes

Ein Gespräch über die Umgestaltung des Vorplatzes und neue Formate, die in der Corona-Pandemie entstanden sind.

Starten wir mit Ihrer Geschichte: Wo sind Sie aufgewachsen und wie sind Sie nach Essling gekommen?

Klemens Bottig: Ich bin in der Donaustadt aufgewachsen und war in meinen Ausbildungszeiten in Wien und Niederösterreich unterwegs. Vor über 20 Jahren bin ich wegen des Jobs nach Essling gekommen, da mein Vorgesetzter mich gebeten hat, die Pfarre Essling zu übernehmen und wohne seitdem auch hier.

Und nun zur Pfarre Essling: Was können Sie mir über ihre Geschichte erzählen? 

Am ersten Jänner dieses Jahres hatte die Pfarre Essling ihren 75. Geburtstag der Pfarrnennung. Ich habe drei Vorgänger in der Pfarre Essling. Die für die Pfarre prägendste Persönlichkeit war vermutlich Pfarrer Günter Benes, dem ich nachgefolgt bin. Er war ein sehr leutseliger und liberaler Priester. In seinen mehr als 30 Jahren Dienstzeit wurden der Kindergarten gebaut, die Neuerungen des zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt und in den 80er-Jahren die erste Umgestaltung der Kirche realisiert.

Eine Besonderheit der Pfarre ist ihr Vorplatz. Dieser wurde vor ein paar Jahren neugestaltet. Wann hat die Umgestaltung stattgefunden und was waren die Ideen dahinter? 

In den Jahren 2015 bzw. 2016 wurde die Bausubstanz der gesamten Kirche renoviert und die Kirche quasi „rückgestaltet“. Der Auftrag wurde über die Erzdiözese Wien ausgeschrieben und es hat einen Architektur-Wettbewerb gegeben. Wir haben uns für den Architekten Pointner & Pointner entschieden. Dieser hat den Vorplatz in seiner Planung gleich miteinbezogen. Die Idee dahinter war einerseits, eine Barriere zur Straße zu schaffen – welche durch die Pergola umgesetzt wurde – und andererseits, den Vorplatz mit Menschen zu bespielen.

Der neue Vorplatz hat die eine oder andere Kritik hervorgerufen. Ein Argument ist, dass der Platz zu wenig grün ist. Was meinen Sie dazu?

Ich sag’s, wie ich es erlebt habe: Der Platz war vorher eine Grünfläche und da war’s ein Hundeklo, das wollten wir unbedingt vermeiden. Außerdem war ja eine Idee dahinter, den Platz mit Menschen zu bespielen, was mit einer Wiese eindeutig schwieriger wäre.

Konnten Sie bei der Umgestaltung mitbestimmen? 

Ja, wir konnten mitreden. Wir haben uns allerdings sehr zurückgehalten, weil der Vorplatz nicht Kircheneigentum, sondern Eigentum der Gemeinde Wien ist und da haben auch die verschiedenen Magistrate der Gemeinde Wien mitbestimmt.

Hat sich die Kirchengemeinschaft durch die Corona-Pandemie verändert?

Das ist etwas schwierig zu beurteilen. Wir merken natürlich, dass viele Leute eine Scheu entwickelt haben, zum Gottesdienst zu kommen. Interessanterweise hat sich in einigen Bereichen auch gezeigt, dass wir zusammengewachsen sind. Da wir viele Veranstaltungen absagen mussten, wurden die Feste sehr zurückgedrängt, dafür sind in der Kirche neue Ideen entstanden: Zu Weihnachten zum Beispiel haben wir keinen Kindergottesdienst abgehalten, aber wir haben die Kirche untertags und am Abend über die Lautsprecher mit Texten und Liedern, die wir selber produziert haben, bespielt.

Sie haben sich bereit erklärt, die Pfarre Essling für kulturelle Zwecke – wie zum Beispiel für ein Weihnachtskonzert – anzubieten. Was erwarten Sie sich davon?

Ich bin der Meinung, dass Kultur für das Menschsein etwas ganz Wichtiges ist und ich sehe es als Aufgabe der Kirche, Gutem und Schönem einen Platz zu geben. Die Kirche hat sich nie als reinen Selbstzweck verstanden, also gehört die Offenheit für die Welt zum Kirchenbild dazu. Das bringt auch das von Ingeborg Kumpfmüller als Kunstwerk gestaltete weiße Fenster in unserer Kirche zum Ausdruck. Der Schriftzug „offen“ macht unsere Auseinandersetzung damit deutlich, wie wir als Kirche unsere Offenheit für die Welt leben können.

Was ist die schönste Geschichte, die Sie mit Essling verbinden?

Die schönste Geschichte ist für mich die Umgestaltung der Kirche gewesen und mitzuerleben, wie dieser Raum wieder aufwacht.

Haben Sie Pläne für die nähere oder fernere Zukunft der Pfarre Essling?

Konkret ist noch nichts geplant aber der nächste Schritt wäre wohl auch die Inneneinrichtung der Kirche zu erneuern. Da bin ich mir aber nicht sicher, ob ich das noch angreife, oder lieber einer neuen Generation überlasse, die das mit einem neuen Blickwinkel angehen kann.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Weihnachtskonzert mit Fisherman & friends

14. Dezember 2021, 19:30 Uhr
Einlass: 19 Uhr 
Bitte rechtzeitig anmelden unter info@treffpunktessling.at

Weitere Bilder:

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Leya Hempel im Gespräch mit Klemens Bottig in der Esslinger Pfarrkirche

Text und Fragen: Leya Hempel


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