Als ich Jacqueline und Thomas Gaderer besuche, um den Familienbetrieb kennenzulernen, ist eines gleich klar: Sie können die Liebe und die Begeisterung für ihre Arbeit nicht verbergen, sprühen vor Ideen. Kaum haben wir Platz genommen, denken sie laut nach über weitere Dienstleistungen, mit denen sie die PflanzenliebhaberInnen in Essling und Umgebung unterstützen können.
Ein Betrieb mit langer Tradition
Die Gärtnerei besteht seit 1940. Bereits der Urgroßvater hat das Gemüse mit den Pferden in die Innenstadt gebracht, wo er es verkauft, aber damals auch noch zum Teil getauscht hat. „Mein Opa hat den Betrieb in den 60-er Jahren um Glashäuser und Zierpflanzen mit Tulpen, Chrysanthemen und vieles mehr erweitert,“ so Jacqueline Gaderer. Das heutige, vielfältige Sortiment hat seinen Ursprung vor mehr als 60 Jahren.
Mit dem EU-Beitritt hat sich viel verändert, Massenproduktion und Blumendiscounterketten aus anderen Ländern haben den heimischen LandwirtInnen das Leben schwer gemacht. Einige haben umgestellt auf Großbetrieb mit wenigen Kulturen. Nicht ohne Stolz erzählen die beiden, dass sie als Endverbrauchsbetrieb gut überleben konnten. Der Betrieb hat aktuell 50-60 Kulturen, die selbst produziert und verkauft werden. Die Wertschöpfung bleibt somit in der Region, in Essling.
Die Gärtnerei ist ein Familienbetrieb. Derzeit sind noch die Eltern die Chefs, die junge Generation steht bereits in den Startlöchern.
Die Dienstleistungen sind vielfältig und umfassen Floristik, ganzjährige Eigenproduktionen, Gartengestaltung und nicht zu vergessen, den Blumenautomat. Darüber hinaus bietet der Familienbetrieb die Betreuung der Pflanzen durch die Analyse und die Bekämpfung von Schädlingen und die Überwinterung. Die Produktion passiert ausschließlich in Handarbeit. Die Erzeugung der Sommerblumen und Gemüsepflanzen erfolgt vom Samenkorn, über die Jungpflanze bis zur fertigen Pflanze im Betrieb.
So ist der Betrieb organisiert
Wie in der Natur, ist auch der Standort in der Schlachthammer Straße geprägt von Vielfalt: Die meisten KundInnen kennen nur den vorderen Bereich, den Verkaufsraum. Wenigen erschließt sich, wie weit sich der Betrieb Richtung Süden erstreckt:
Der Verkaufsraum besteht aus mehreren Produktbereichen, inklusive einem Verkaufsregal mit Lebensmitteln von befreundeten Bauern aus der Region. Daran anschließend befinden sich die Glashäuser mit den Sommerblumen und den Gemüsepflanzen. Immerhin sprechen wir von ca. 2.000 m² Produktionsfläche für die Topfkulturen und nochmals 2.000 m² Fläche für Kübelpflanzen.
„Wenn ein/e KundIn mit einem Blatt mit Schädling zu uns kommt, erstellen wir eine Diagnose und verabreichen das passende Mittel oder kommen gleich zum Spritzen vorbei.“ -
Thomas Gaderer (rechts im Bild)
Erster Blumenautomat in Wien
Der Blumenautomat vor der Gärtnerei ist eine Erfindung der Familie Gaderer. Dies war der erste seinesgleichen in ganz Wien und wird sehr gut angenommen. Nicht wenige Kurzentschlossene oder unverbesserlich Vergessliche (Hochzeitstag? Du meine Güte! Valentinstag? Shit!) hat der Automat bereits gerettet und den Abend oder das Wochenende erleichtert. Nach dem zeitgemäßen Motto 24/7 können rund um die Uhr, also von Montag bis Sonntag von 0-24 Uhr, Blumensträuße gekauft werden. Mit dem Blumenautomat in Essling hat Familie Gaderer Pionierarbeit geleistet und so etwas wie einen USP.
Das neue Logo ist da!
Ein spannendes Projekt in letzter Zeit war die Erneuerung des Corporate Designs der Gärtnerei. Ein wichtiger Schritt, der aber auch viel Zeit, Aufmerksamkeit und Emotion erfordert. Schließlich bedeutet es, loszulassen vom alten, bereits liebgewonnenen und vor allem unter den KundInnen eingeführten grafischen Auftritt des Betriebs. Es war schon veraltet. Die Familie hat die herausfordernde Entscheidung getroffen, das Logo komplett neu aufzusetzen und das Ziel, mit dem neuen Auftritt den Zahn der Zeit zu treffen. Das neue Logo sollte assoziiert werden mit Floristik, es sollte peppig und zugleich natürlich sein. Das Logo ist fertig! Nun geht es darum, nach und nach, mit Muse die Werbetafeln in Essling und Umgebung auszutauschen. Die Strategie: Vom Geschäft aus beginnend, die alten Werbetafeln bis Jahresende zu ersetzen.
Viele weitere Ideen und Projekte
Genauso kreativ, wie unser Gespräch beginnt, endet es auch: Ich erfahre von vielen zukünftigen Ideen des Familienbetriebs. Einiges davon darf noch nicht veröffentlicht werden.
Schon einmal in Aussicht stellen kann Familie Gaderer eine zweite Filiale in Aspern. Im Herbst 2021 wird dort der zweite Standort in Betrieb genommen und zwar mit einem spannenden und innovativen Konzept. Wie alle Projekte der Familie!
Man darf gespannt sein, was sonst noch vom Familienbetrieb Gaderer kommt!
„Ein regelmäßiger Newsletter mit Garten-Tipps wäre toll für Essling!“ -
Jacqueline Gaderer (im Bild: Mitte)
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