Warum Fotografen die eigentlichen Geschichtenerzähler sind und wer die Speisen, die für Food-Fotografie zubereitet werden, zu essen bekommt erfahren wir im Gespräch mit Manfred Schmid und Helga Mayer.
Kooperation ist ein wesentliches Moment des stadtteilmagazins! Schließlich kann gemeinsam Vieles einfacher bewerkstelligt werden, als alleine. Bei der ersten Besprechung mit den FotografInnen Manfred Schmid und Helga Mayer war daher rasch klar: Es führt kein Weg daran vorbei, als Team aufzutreten und die Aufträge gemeinsam durchzuführen.
Für das stadtteilmagazin sind gute Fotos wichtig, schließlich werden Geschichten nicht nur mit Worten erzählt, sondern vor allem mit Bildern. Im Gespräch über ihren Zugang zur Kunst der Fotografie und über ihre Arbeit waren beide auch gleich mitten im Thema. Mit ihren Bildern wollen sie erzählen, über die Menschen im Stadtteil, über die Geschichte des Ortes, über die Beziehungen im Grätzl, über ....
Es war ein gutes Gespräch, das auch gleich Neugierde geweckt hat, die Geschichte von Helga und Manfred zu hören. Schnell lag das Konzept am Tisch, in dieser Ausgabe die FotografInnen vor die Linse zu holen und auch ihre Geschichte zu erzählen.
Manfred, der Geschichtenerzähler
Es klingt nach Plattitüde hat aber Gültigkeit: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Durch das Internet haben Bilder noch stärker den Anspruch, etwas mitzuteilen. Wir konsumieren täglich unzählige Bilder, meist überfliegen wir sie nur für einen kurzen Moment, dennoch wird sofort eine Botschaft vermittelt. Das macht den Fotografen mehr denn je zum Geschichtenerzähler!
Egal ob in der Werbefotografie, beim Fotografieren einer Hochzeit oder beim klassischen Portraitfoto, für Manfred Schmid ist es jedes Mal eine großartige Herausforderung, eine Geschichte bestmöglich zu transportieren. Nicht immer ist die Geschichte eindeutig vorgegeben. Meist entsteht die Geschichte erst spontan beim Shooting selbst.
Manfred über Food-Fotografie:
„Die größte Herausforderung bei den Shootings für das stadtteilmagazin war sicherlich die Food-Fotografie. Wenn - wie in meinem Fall - Food-Fotografie nicht täglich am Terminkalender steht, braucht es mehr Vorbereitung, weil einfach die Routine fehlt. Zudem mussten wir improvisieren, weil wir die Speisen erstmals gesehen haben, als sie fertig am Teller lagen. Da war dann der Teller nicht wie erwartet rund sondern oval. Ein vermeintlich unwichtiges Detail, welches sich als Knackpunkt herausstellt, da die Proportionen am Foto nicht mehr sind, wie angenommen.
Das schöne an der Food-Fotografie ist, dass man als Fotograf im besten Fall das Motiv auch gleich essen kann, sofern man nicht mit Tricks arbeitet, welche die abzulichtende Kreation ungenießbar machen. Wer es noch nicht weiß, die Milch auf der Cornflakesverpackung ist keine Milch sondern Holzleim.
Der Zwiebelrostbraten vom Gasthaus Hansi, versteckt unter den Bratkartoffeln und dem Berg Zwiebel, war jedenfalls sehr köstlich. Ebenso das grüne Thai Curry (achtung scharf), mit dem ich bei Fabian Galik vom Schlossrestaurant nicht gerechnet habe.“
Helga, die Konservateurin von Lebensmomenten
Es gibt viele Motive, die Helga Mayer bereits vor der Linse hatte. Angefangen von Motorsport, Architektur, Makro Aufnahmen, bis hin zu Hochzeiten, Familien, Kinder, Babys und noch vieles mehr. Je länger sie fotografiert, umso mehr zieht sie die Magie von Menschen in ihren Bann.
Besonders begeistern Helga Mayer Kinder mit ihrer unbekümmerten und natürlichen Herangehensweise bei Fotoshootings.
Auch die fotografische Begleitung einer Hochzeit ist eine unbeschreiblich schöne Aufgabe für die Fotografin. Die Gefühle, die an einem einzigartigen Tag entstehen, sind faszinierend. Die Tränen der Gäste, das glückliche Lächeln des Brautpaares! Emotionen, romantische Momente und bedeutungsvolle Augenblicke in Bildern festzuhalten und Erinnerungen zu archivieren, das ist Helgas Berufung.
Helga über die Shootings für das stadtteilmagazin:
„Besonders hat mich angesprochen, die Menschen bei ihrer Arbeit zu fotografieren und neue Arbeitsweisen kennenzulernen. Das Fotoshooting bei der Physiotherapeutin Wanda Wolf-Dorffner während einer Behandlung hat mir Einblick in den Beruf gewährt. Das lockere und lustige Shooting mit den Familientherapeutinnen Barbara Grütze und Claudia Umschaden, das wir outdoor gemacht haben, hat unheimlichen Spaß gemacht und nachhaltig Eindruck hinterlassen.“
„Kommunikation ist die schwierigste Disziplin der Menschheit! Das Auge ist dabei unser dominierender Sinn. “ - Manfred Schmid
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